Letzte Aktualisierung 27. September 2024
Viele Menschen, die heiraten und sich für eine freie Trauung entscheiden, möchten christliche Rituale in der Zeremonie. Was Brautpaare dazu bewegt und wie ihr christliche Zeichenhandlungen und Rituale in die Trauzeremonie einfach einbinden könnt, erfahrt ihr hier.
Immer wieder kommen Brautpaare zu mir, die christliches Ritual in ihrer freien Trauzeremonie haben wollen. In ihrem Leben hat der Glaube eine Bedeutung und deswegen soll er in ihrer Zeremonie zum Ausdruck kommen.
Warum entscheiden sich Menschen, denen der Glaube wichtig ist, für eine freie Trauung?
Die Gründe, weswegen gläubige Menschen nicht in der Kirche heiraten und sich für eine freie Trauung entscheiden, sind vielfältig.
- Ein Grund ist, dass sie sich in der Institution Kirche nicht, oder nicht mehr, zu Hause fühlen.
- Andere Brautpaare würden gerne kirchlich heiraten, dürfen es aber nicht, weil sie schon einmal verheiratet waren. Nicht selten erlebe ich, dass Menschen darunter leiden, dass ihnen die Kirchentür verschlossen bleibt, weil sie ein zweites Mal heiraten wollen.
- Auch gleichgeschlechtliche Paare, die heiraten wollen, werden von der Kirche ausgegrenzt.
- Dann gibt es noch Paare, die sich für eine freie Trauung entscheiden, weil sie unterschiedlichen Religionen angehören.
Für alle, denen religiöse Zeichenhandlungen in der Hochzeitszeremonie wichtig sind, gilt, dass sie bei der freien Trauung nicht darauf verzichten müssen.
Wie kannst du christliche Zeichenhandlungen oder Rituale nutzen?
Die Kirche hat im Laufe ihrer Geschichte viele Zeichenhandlungen und Rituale entwickelt. Rituale machen Menschen Handlungen in ihrem Leben bewusster und heben so beispielsweise den besonderen Tag einer Hochzeit hervor.
Die Hochzeitskerze – Zeichen der Liebe und des gemeinsamen Weges
Die Kerze ist ein Symbol für das Licht und seit dem Mittelalter ist sie auch ein Symbol der Liebe. Wann genau der Brauch mit der Hochzeitskerze entstand, kann ich nicht genau sagen. Die Hochzeitskerze bedeutet für mich, dass sie ein Symbol für den gemeinsamen Weg ist. Sie soll euch im Leben leuchten und begleiten. Auch wenn du einem verstorbenen Angehörigen gedenken willst, kannst du dafür eine Kerze entzünden.
Im christlichen Verständnis ist die Kerze ein Symbol für Jesus Christus, der euch auf eurem Weg begleitet.
Bei Brautpaaren, denen eine christliche Trauzeremonie wichtig ist, habe ich nach dem Entzünden der Kerze auch schon mal einen Psalm gebetet. Es kann aber auch ein anderes Gebet sein. Das Gebet könnte auch einer der Trauzeugen oder ein anderer der Gäste vortragen.
Das Brautpaar entzündet die Kerze.
Ihr könnt die Kerze auf verschiedene Arten entzünden. Die erste Variante ist sicherlich die unspektakulärste und einfachste. Jeder nimmt ein Kaminstreichholz und ihr entzündet damit gemeinsam die Hochzeitskerze.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, die ich dir im Artikel über die Hochzeitskerze erzähle.
Die Eheringe segnen
Eine weitere Idee, wie du christliche Rituale in die Trauzeremonie hineinnehmen kannst, ist das Segnen der Ringe.
Wenn du deinen Ehering trägst, dann soll er dich künftig an Liebe und Treue erinnern. Und auch an das, was du deinem Partner versprochen hast, als du den Ring in der Zeremonie an den Finger gesteckt hast.
Wenn der christliche Glaube dir wichtig ist, dann könnte man vor dem Eheversprechen die Ringe segnen. Segen bedeutet ja nicht anderes wie „gutes Wort“. Wieso sollte man also nicht vor dem Ringtausch auch ein Segensgebet über die Ringe sprechen?
Das Band der Verbindung
Die Trauzeremonie ist der beste Zeitpunkt für euch als Brautpaar, allen anwesenden Gästen zu zeigen, wie eng ihr nun verbunden seid. Dies geschieht zum Beispiel durch das Beantworten der Traufragen mit „Ja“.
Auch der Ringtausch ist eine starke symbolische Handlung, die die starke Verbundenheit des Paares verdeutlicht. Um diese Verbindung noch einmal mehr zu verdeutlichen, bietet sich das „Band der Verbindung“ an.
Dem einen oder anderen ist dieser Brauch vielleicht aus dem germanischen oder keltischen Brauchtum bekannt. Dort wird es als „Handfasting“ bezeichnet. Ein ähnlicher Brauch ist auch bei der katholischen Trauung bekannt, dort legt der Priester die Stola um die Hände des Brautpaares.
Das Band der Verbindung kannst du selbst anfertigen. Du kannst zum Beispiel eure Vornamen und das Datum der Trauung aufsticken. Während des Rituals, welches nach dem Eheversprechen und dem Tausch der Ringe stattfindet, reicht sich das Brautpaar die Hände.
Anschließend lege ich das Band der Verbindung über eure Hände. Dann bestätige ich euch, dass ihr Mann und Frau seid und spreche einen kleinen Segenswunsch, der euch künftig begleiten soll. Anschließend löse ich das Band wieder.
Wenn ihr das Ritual in eure Hochzeitszeremonie einbauen wollt, aber kein eigenes Band dafür anfertigen wollt, dann bringe ich ein Band für dieses Ritual mit.
Das Gebet für eine gemeinsame Aktion mit den Gästen
Wenn dir christliche Elemente in deiner Trauung wichtig sind, dann gehört sicherlich auch das Gebet dazu. Ein Gebet kann die besondere Stunde eurer Hochzeit hervorheben.
Ihr könnt in der Zeremonie einen Psalm beten, ein kirchliches Lied singen oder ihr schreibt Fürbitten, die eure Eltern, Trauzeugen oder Freunde vortragen. Das Gebet, was die meisten kennen und alle Christen vereint, ist das Vaterunser. Das könntet ihr mit allen Gästen gemeinsam beten.
Vielleicht siehst du, es gibt viele Möglichkeiten, christliche Elemente in einer freien Trauung mit einfließen zu lassen. Im Grunde genommen könnt ihr alle kirchlichen Bräuche mit hineinnehmen. Wenn ihr den Ablauf der freien Trauung plant, dann könnt ihr euch überlegen, ob und wie ihr christliche Elemente in die Trauzeremonie einbaut.
Wichtig ist, dass es zu dir und deinem Partner oder deiner Partnerin passt und ihr und eure Gäste sich wohlfühlen. Vermutlich fallen dir auch noch andere Rituale ein, wenn du darüber nachdenkst, was ein schönes Zeichen in der Trauzeremonie wäre.
Wünscht ihr euch eine Trauung, die berührend und festlich ist?
Ich freue mich, euch kennenzulernen!
Seid herzlich willkommen!
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