Letzte Aktualisierung 10. April 2024
Geht’s euch so, wie vermutlich tausenden anderen, die heiraten wollen? Ihr plant eure Hochzeit und dabei gehen euch viele Gedanken durch den Kopf. Wenn die Trauung emotional, festlich und vor allem persönlich sein soll, dann steht vermutlich die Frage im Raum, ob ihr eine kirchliche oder freie Trauung wollt. Viele Brautpaare, denen ich begegne, bezeichnen sich zwar als gläubig, lehnen aber die Kirche ab. Und nicht selten erlebe ich, dass auf Hochzeitsmessen Brautpaare sich oft unsicher sind, ob sie kirchlich heiraten oder sich für eine freie Trauung entscheiden sollen.
Wünscht ihr euch eine Trauung, die berührend und festlich ist?
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Seid herzlich willkommen!
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Erster wesentlicher Unterschied zwischen kirchlicher Hochzeit und freier Trauung
Bei dem ersten wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Formen geht es um die Wahl eurer Location für die Trauung.
Die Wahl des Ortes für die kirchliche Trauung
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Das Hausrecht der Kapelle hat dort aber ein katholischer Pfarrer. Dieser ließ es nicht zu, dass ich jenes Brautpaar in seiner Kapelle trauen durfte. Obwohl ich früher mal katholischer Pastor war, ließ er die Trauung an dem Ort nicht zu.
Die kirchliche Trauung findet meist in der Kirche vor Ort statt. Wenn ihr in einer anderen Kirche heiraten wollt, dann wird es etwas komplizierter, denn der Pfarrer der Kirche an dem Ort eurer Wahl muss damit einverstanden sein, dass ihr in seiner Kirche heiratet.
Und wenn dann auch noch ein anderer Geistlicher als der Pfarrer vor Ort euch trauen soll, dann muss der Pfarrer vor Ort auch damit einverstanden sein.
Wenn ihr schließlich für alle eure Wünsche grünes Licht vom Pastor bekommen habt, dann muss das alles verwaltungstechnisch vom Pfarrer eurer „Wunschkirche“ bearbeitet werden. Um dich nicht zu verwirren, beschreibe ich diesen Vorgang hier nicht näher.
Die freie Wahl der Hochzeitslocation bei der freien Trauung
Die freie Trauung hingegen könnt ihr überall begehen. Ihr habt die freie Wahl, ob ihr am Strand, auf einem Berg oder auf der grünen Wiese im eigenen Garten heiraten wollt.
Vielleicht möchtet ihr auf einem Schloss oder in einer Scheune heiraten. Alles ist möglich. Wenn ihr, trotz freier Trauung, die sakrale Ausstrahlung einer Kirche haben möchtet, dann braucht ihr darauf nicht zu verzichten.
Zu diesem Zweck gibt es Kirchengebäude, die ihr buchen könnt. Die Kirchen gehören privaten Unternehmern. Frage mal Herrn oder Frau Google und suche nach Eventkirche oder Eventkapelle.
In diesen Kirchen ist es sogar möglich, im Anschluss an der Trauzeremonie, die Feier auszurichten. Ich selbst war schon mal in der Klosterkirche in Hennef, aber auch in Velbert-Langenberg oder Dortmund und vielen anderen Städten gibt es Eventkirchen. Und der Trauredner oder die Traurednerin deiner Wahl kommt überall hin.
Zweiter wesentlicher Unterschied zwischen kirchlicher und freier Trauung
Bei dem zweiten wesentlichen Unterschied geht es um Voraussetzungen, die ihr für die Trauung erfüllen müsst.
Voraussetzungen bei der kirchlichen Trauung
Wenn ihr katholisch heiraten wollt, dann muss mindestens einer von euch katholisch sein. Wenn einer von euch einer anderen Konfession angehört, muss der von euch, der nicht der katholisch ist, den Grundsätzen des katholischen Glaubens zustimmen.
Mit eurem Taufschein müsst ihr nachweisen, ob ihr katholisch oder evangelisch seid. Der Taufschein darf nicht älter als 6 Monate sein.
Wenn einer von euch nicht christlich getauft ist, könnt ihr dennoch kirchlich heiraten, aber es wird verwaltungstechnisch etwas kompliziert. Um euch nicht zu verwirren, möchte ich jetzt nicht näher darauf eingehen, wie das geht.
Auch, wenn es kirchenrechtlich unter Umständen möglich ist, kann es dennoch sein, dass der Pfarrer vor Ort die Trauung ablehnt. Andere Voraussetzungen sind, dass keiner von euch schon mal verheiratet gewesen sein darf.
Und gleichgeschlechtliche Paare dürfen in der katholischen Kirche ebenfalls nicht heiraten.
Voraussetzungen bei der freien Trauung
Bei der freien Trauung fallen die oben genannten Voraussetzungen alle weg. Eine freie Trauung eignet sich grundsätzlich für jedes Paar und ist die perfekte Ergänzung zur standesamtlichen Trauung.
Gleichgeschlechtliche Paare haben mit der freien Trauung eine wunderschöne Form, um die Entscheidung zu einem Menschen, den sie lieben, festlich und würdevoll zu begehen.
Eine freie Trauung ist für viele Brautpaare eine Alternative für eine kirchliche Trauung, wenn sie auch weder einen kirchenrechtlichen noch einen zivilrechtlichen Status hat.
Ich sage immer: „Wer von der Kirche keinen Segen bekommt, dem schenke ich den Segen Gottes gerne“. Die freie Trauung ist das, was sie ist: nämlich frei. Ihr seid weder an Glaubenszugehörigkeit noch an irgendeiner Weltanschauung gebunden. Als Trauredner und freier Theologe bin ich an keiner Kirche oder Institution gebunden. Ich bin „frei“ für eure Wünsche.
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Dritter wesentlicher Unterschied zwischen der kirchlichen Hochzeit und einer freien Trauung
Der dritte wesentliche Unterschied ist die Atmosphäre der Trauung.
Die Atmosphäre bei der kirchlichen Trauung
Bei der kirchlichen Trauung seid ihr während der Trauzeremonie an Formalitäten und Riten gebunden. Oft sind sie starr und werden als leblos empfunden. Das ist unter anderem auch ein Grund, warum viele Menschen sich von der Kirche abwenden. Sie fühlen sich in der Institution Kirche nicht, oder nicht mehr, zu Hause.
Die Atmosphäre der freien Trauung
Bei der freien Trauung steht ihr beim Trauredner mit euren Wünschen im Mittelpunkt. Die Trauzeremonie wird ganz nach euren Wünschen entwickelt. Meine Trauungen sind festlich, humorvoll, mit Tiefgang und Stil. Und vor allem sind sie persönlich, mit Herz und Esprit.
Viele Brautpaare, die ich erlebe, möchten eine freie Trauung mit christlichen Zeichenhandlungen in der Trauzeremonie.
Was Brautpaare dazu bewegt und wie sie christliche Zeichenhandlungen und Rituale in die Zeremonie mühelos einbauen können, dass erläutere ich euch im Artikel: „5 Ideen und Tipps – christliche Rituale zur freien Trauung“.
Verheiratet und doch „Single“
Wenn ihr vor dem Staat rechtskräftig verheiratet sein wollt, dann müsst ihr auf jeden Fall standesamtlich heiraten. Die meisten Hochzeitspaare, die ich kenne, heiraten später noch kirchlich oder entscheiden sich für eine freie Trauung.
Sobald ihr von einem Pastor oder einem anderen Geistlichen in der Kirche getraut werdet, ist die Ehe, kirchenrechtlich gesehen, geschlossen und ihr seid verheiratet.
Für die allermeisten Paare, die sich für eine freie Trauung entschieden haben, ist die freie Trauung ihre eigentliche Trauung. Auch, wenn sie keine rechtliche Bedeutung hat und sie nach katholischem Verständnis noch Singles sind.
Meiner Meinung nach zählt letztlich das „Ja“, dass ihr euch zueinander versprochen habt, um gemeinsam euren Weg zu gehen.
Ich beglückwünsche jeden, der seinen Glauben aktiv lebt, sich zur Kirchengemeinde zugehörig fühlt und deshalb kirchlich heiraten will.
Wenn ihr aber kirchlich heiratet, weil vielleicht ein sakraler Raum für euch zur Hochzeit dazu gehört oder eine kirchliche Trauung sogar von euch erwartet wird, solltet ihr euch fragen, ob ihr euch ehrlich für die kirchliche Trauung entschieden habt.
Es gibt so viele schöne Locations, an denen ihr eine Trauung nach euren Herzenswünschen begehen könnt. Ob ihr euch für eine kirchliche oder freie Trauung entscheidet, es ist in erster Linie eure Entscheidung.
Wichtig ist, dass eure Entscheidung eine ehrliche Entscheidung ist und die Trauung zu euch beiden passt. Ich hoffe, durch die Unterschiede, die ich euch gezeigt habe, könnt ihr eine Entscheidung für euren besonderen Tag treffen.
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